31 Dezember 2010

Zum Schluss ...


Viel Zeit ist vergangen, alle Beteiligten haben mit mehr oder weniger Verletzungen ihr Leben wieder aufgenommen. Mir geht es immer noch so, dass ich bei dem Namen zusammenzucke, auch wenn dann meist nur das Eisbärenbaby aus dem Berliner Zoo gemeint war. Komischer Zusammenhang. Im Dezember letzten Jahres bekam ich die Einstellung des Verfahrens gegen die eine Person. Zu keiner Zeit wurde ich über das Verfahren informiert oder zu irgendeiner Zeit befragt. Ich weiß nicht, was aus dem zweiten Betreiber wurde, der schon damals aus dem offenen Vollzug kam.
Anfügen möchte ich noch den Link zum Spreeboten, der als einziges Pressemedium auf die Machenschaften, die Jahre zuvor begannen, aufmerksam machte und die uns sehr unterstützt hat. Sehr viele Menschen, Familien und Unternehmen sind betrogen und schwer geschädigt oder zerstört worden. Nur eine kleine Geschichte, eine große für die Betroffenen.

05 September 2006

Die Story aus dem Tollhaus

Flotter Heinz Großsponsor bei BFC Dynamo


Offensichtlich muss der Flotte Heinz sein Sendungsbewusstsein um eine Schraube höher gedreht haben, als er sich auf die Socken machte, den großen Fußballclub BFC Dynamo aufs Kreuz zu legen. Viel Ahnung von Fußball kann er nicht haben, denn den Ruf der Fans von Dynamo kennt man eigentlich. Insofern ist es gut, dass er jetzt in einer abgeschlossenen Zelle logiert. Als wir am Montag an der Tür der geräumten Firma den Dynamo-Aufkleber sahen, hatten wir Witterung aufgenommen und uns erstmal im Verein umgehört. Danach war schon klar: Der Flotte Heinz ist hier aufgelaufen. Was dann im Gespräch mit dem Präsidenten vom FC Dynamo, Mario Weinkauf, zu hören war, verschlug einem ja völlig die Sprache. Er erzählte, wie sich der Flotte Heinz als Besitzer mehrerer Firmen mit Sitz in Berlin und Dresden (darunter auch ein Reisebusunternehmen) mit dem Angebot, als Gesellschafter in den Club – also die Verwaltungs-GmbH – einzusteigen, vorgestellt habe. Bei den finanziellen Problemen, die man als Sportclub habe, sei dies eine angenehme Botschaft gewesen, der man aber nicht sofort habe folgen wollen, man habe ihn als Sponsor gewinnen können. Daraufhin habe er zum 07. Juni 20.000,00 Euro als „Opening“ seines Spendenarrangements zugesagt. Inzwischen hätte er aber noch andere Kleinigkeiten regeln wollen. Er sagte, er hätte ein Steuerguthaben beim Finanzamt von 30.000,00 Euro; die könne er problemlos zur Verfügung stellen, um die Verbindlichkeiten des Clubs zu verrechnen. Ebenso sei es mit einer Rechnung eines Sportartikel-Herstellers gewesen, da habe er gesagt „den kenne ich, das übernehme ich.“ Auch hatte er zugesagt, die Busse zu den Spielen kostenlos bereitzustellen, was dann auch geschehen sei. Bis dann von einem anderen als dem vermuteten Reiseunternehmen die geplatzten Schecks zurückgekommen wären. Allerdings hätte man mit ihm eine Firma gegründet (eine KG), in der er der Vollhafter mit 150.000,00 Euro ist und der Club lediglich mit 1.000,00 Euro hafte, die man nun abwickeln müsse. Nachdem nun gar nichts Finanzielles lief, habe man ihm die Pistole auf die Brust gesetzt: entweder das Geld oder eine Anzeige. Ab sofort sei dann der Flotte Heinz nicht mehr gesehen worden.

Apropos: In Brandenburg hatte er ja immerhin den Landespresseball auf die gleiche Weise gesponsert.

02 September 2006

Vom Verbrecher verklagt (Fahrschule F.)

3 Klagen, 3 Verhandlungen, 3 Versäumnisurteile,

und der Steuerzahler wird zur Kasse gebeten

Am 28.08.06 und am 01.09.06 vor dem Amtsgericht. Der Flotte Heinz hatte geklagt. Drei Betroffene sind pünktlich zum Termin erschienen. Der Flotte Heinz glänzte durch Abwesenheit. Dabei benötigte er doch Geld. Er forderte von jedem Beklagten 6.000,00 Euro, die diese ihm unterschlagen hätten.

Oder hatte er sich geirrt? War der Sachverhalt doch ein anderer? Mussten die Beklagten nicht von ihm ähnliche Summen bekommen?

Der Flotte Heinz grübelt – dann wären die Klagen eventuell doch zu Unrecht gestellt? Aber was bedeutet das schon. Er hat immer seine Leute, die die „Mäuse“ für ihn bereithalten.

Dann sind es diesmal eben die Steuerzahler, die für seine Gerichtskosten geradestehen.

Er besitzt ja kein Geld.



R.F.

22 August 2006

22.08. - immer mehr Geschädigte

UBF gelinkt

Täglich gehen in unserer Redaktion immer mehr Nachrichten von den Possen des Flotten Heinz ein. Offensichtlich gibt es gar keine Grenzen. Nun soll er auch noch das hauptstädtische U-Bahnfernsehen Berliner Fenster gelinkt haben. Hier war er, so Mitarbeiter T. K., in üblicher Großmannspose à la Felix Krull aufgetreten und hatte großartig für sein wachsendes Imperium unterschiedlichster Firmen Werbung geordert, die dann zwei Monate lang in den neuen U-Bahnlinien lief. Bezahlt habe er keinen Cent, so T. K.. Der Schaden beliefe sich auf 20.000,00 Euro. Aufgetreten war er als Inhaber der Firma Arddeco und FS-Plus, beide nach unseren Informationen nicht im Handelsregister eingetragen.

16 August 2006

Die Geprellten ...

Arbeit und Recht

die unglaublichste Geschichte, die ich je gehört habe, ist mir selber passiert.

Bevor Sie weiterlesen: Hier werden Sie in nächster Zeit viele Episoden lesen können. Seit 1995 wiederholen sich die Ereignisse und immer ist es derselbe Mann der dahinter steckt.

Beginnen werde ich mit meiner eigenen Geschichte, die Ende letzten Jahres ihren Anfang nahm. Schauen Sie ins Archie, hier ist alles chronologisch aufgeführt.


Es begann mit einem wahren Wunder, dem Angebot auf eine unbefristete Festanstellung, als über 40jährige Akademikerin mit Behinderungsgrad.
Im Januar unterschrieb ich den Vertrag. Es gab viel Arbeit, das Team war toll, auch wenn wir mangels Arbeitsmittel und -platz meist zu Hause arbeiten mussten, blieb es traumhaft. Nach dem Angebot sich an den dem täglich wachsenden Firmenimperium mit Geld und Verantwortung zu beteiligen, suchte ich den Rat bei der Agentur für Arbeit.
Meine Bedenken wurden angehört und vermerkt. Kündigen dürfe ich hingegen nicht, nur wenn kein Gehalt gezahlt würde. Eine Firma müsse ich jedoch nicht mitgründen, das könne ich verweigern.
Es kam kein Geld, nicht nach sechs Wochen, nicht nach zwei Monaten. Die Krankenkasse erteilte auch bei meiner sechsten Anfrage keine Auskunft, ob Sozialabgaben eingegangen wären.
Die Agentur für Arbeit ließ mich erneut vor, mir wurde wieder erklärt, dass ich drei Monate ohne Lohn zu arbeiten hätte, bevor ich, unter Umständen, auf Antrag die Berechtigung erhalten könnte, die Arbeitsstelle zu kündigen. Vorher müsse ich allerdings klagen und am besten den Titel gleich mitbringen, dann wäre es sehr wahrscheinlich, dass ich die Arbeitsstelle aufgeben dürfe.
Die private Arbeitsvermittlung im selben Gebäude, auf dem selben Flur, hatte ihre ersten 1.000 Euro bereits mehrfach erhalten. Trotz vieler Nachfragen und Beschwerden vermittelte sie weiter und beantragte auch den zweiten Anteil des Kopfgeldes.
Nach drei Monaten verließ ich das Unternehmen, ohne Lohn und erstattete Anzeige wegen Betrugs. Nach fünf Monaten erhielt ich von der Agentur ein Schreiben, in welchem ich erneut zur Stellungnahme aufgefordert wurde, weil der Arbeitgeber die Arbeitsbescheinigung korrekt ausgefüllt hatte.
Nach sechs Monaten meldete sich die Krankenkasse, die inzwischen auch gegen den Arbeitgeber ermittelte, sie hatten bereits zwei Jahre zuvor Haftantrag gestellt.
Nach acht Monaten wird der Arbeitgeber festgenommen das neueste Unternehmen aufgelöst. Zu danken ist das den unermüdlichen Nachfragen und Recherchieren von anderen Betroffenen und Frau Ulbricht (Spreeboten), die sich mit der Verantwortungslosigkeit und dem Desinteresse der offiziellen Stellen nicht zufrieden geben wollten.
Nennen möchte ich hier die beteiligten Staatsanwälte, die Mitarbeiter/innen von der Agentur für Arbeit, der Krankenkassen, die Ermittler beim LKA, bei Hauptzollamt und bei der Polizei, die Journalisten, die Richter und Anwälte, die Notare und alle, die dafür gesorgt haben, dass sechs Jahre vergehen mussten bevor diesem Treiben ein Ende gesetzt werden konnte – jedenfalls vorerst.



15 August 2006

15.08 - Der Flotte Heinz will Geld sehen (Fahrschule F.)

Nun sitzt er in Gewahrsam, und seine Geschädigten sollen immer noch von ihm hören. Der Flotte Heinz benötigt Geld, klagt unter Ziehung aller Register unter Zugrundelegung von Lügen und Fälschungen.

Oder ist er größenwahnsinnig geworden? Wenn er schon nicht mehr öffentlich auftreten und betrügen kann, müssen sich wenigstens die Gerichte mit ihm beschäftigen.

Er ist doch wer!?


(Fahrschule F.)

14 August 2006

Alles Trick (Fahrschule F.)

Am Montag fand vor einem Berliner Gericht eines jener Possenspiele statt, die wir aus Brandenburg kennen; Der Flotte Heinz kauft mal wieder eine Firma, bezahlt sie nicht, will sie aber finanziell ausbluten. Der ehemalige Besitzer stellt sich in den Weg, und schon landet er vor Gericht. Die unzähligen Berliner Geschädigten hatten nach ihren Anzeigen keinen Termin vor den Gerichten, der Flotte Heinz sofort. Das haben Berlin und Brandenburg gemeinsam. Eine der Betroffenen und Spreeboten-Leserin Annemarie F. sah die Szene so: „Der Täter verklagt das Opfer, und plötzlich ist das Opfer der Täter? Hier stimmt doch etwas nicht. Also müssen wir doch mal sehen, was sich beim Arbeitsgericht Magdeburger Platz 1, im Raum 236 abspielt. Um 11.00 Uhr soll die Verhandlung beginnen. Der Täter ist der Flotte Heinz, das Opfer ein Fahrschulbesitzer.

Der Beklagte, seine Ehefrau, zwei Mitarbeiter, einige andere Interessenten und wir sitzen erwartungsvoll im Vorraum. Ein junger Mann im Anzug wartet schon. Sein Telefon klingelt.

„Wenn sie den Termin nicht rechtzeitig wahrnehmen können, gehe ich erstmal allein in die Verhandlung.“ Der Flotte Heinz hatte sich gemeldet, und der Herr im Anzug ist sein Anwalt. Wie üblich wird der Flotte Heinz mal wieder nicht anwesend sein

Ein sympathischer Typ in Bikerkleidung begrüßte uns.

Die Verhandlung begann, alle nahmen Platz, der Herr in Bikerkleidung hatte sich einen Talar übergezogen und stellte sich als Anwalt des Beklagten vor. Die Richterin nahm die Fäden in die Hand, und es hatte den Anschein, als würden alle Klarheiten beseitigt. Der Anwalt des Flotten Heinz hatte wohl nach gewohnter Manier vorher keine Absprache mit ihm treffen können und stand ziemlich hilflos da. Unter den anwesenden Gästen ging ein Raunen durch die Reihen. Der Sachverhalt der Klage wurde dargelegt und stellte sich als vollkommen unklar heraus.

Auch hier hatte der Flotte Heinz das Geschäft gekauft, Geld eingenommen und nicht bezahlt. Immer nach dem Motto: Wir wollen leben, die anderen sollen mal sehen, wie sie klarkommen. Unterlagen werden durchgesehen, Quittungen vorgelegt. Die ganze Sache war undurchsichtig. Die Richterin war genervt, sie wies die ganze Chose ab und will erstmal prüfen, ob der Rechtsweg überhaupt eingehalten wurde und ob die Klage überhaupt vor dem Landgericht verhandelt werden wird.

Und schon war die Verhandlung geschlossen.“ F.R.