05 September 2006

Die Story aus dem Tollhaus

Flotter Heinz Großsponsor bei BFC Dynamo


Offensichtlich muss der Flotte Heinz sein Sendungsbewusstsein um eine Schraube höher gedreht haben, als er sich auf die Socken machte, den großen Fußballclub BFC Dynamo aufs Kreuz zu legen. Viel Ahnung von Fußball kann er nicht haben, denn den Ruf der Fans von Dynamo kennt man eigentlich. Insofern ist es gut, dass er jetzt in einer abgeschlossenen Zelle logiert. Als wir am Montag an der Tür der geräumten Firma den Dynamo-Aufkleber sahen, hatten wir Witterung aufgenommen und uns erstmal im Verein umgehört. Danach war schon klar: Der Flotte Heinz ist hier aufgelaufen. Was dann im Gespräch mit dem Präsidenten vom FC Dynamo, Mario Weinkauf, zu hören war, verschlug einem ja völlig die Sprache. Er erzählte, wie sich der Flotte Heinz als Besitzer mehrerer Firmen mit Sitz in Berlin und Dresden (darunter auch ein Reisebusunternehmen) mit dem Angebot, als Gesellschafter in den Club – also die Verwaltungs-GmbH – einzusteigen, vorgestellt habe. Bei den finanziellen Problemen, die man als Sportclub habe, sei dies eine angenehme Botschaft gewesen, der man aber nicht sofort habe folgen wollen, man habe ihn als Sponsor gewinnen können. Daraufhin habe er zum 07. Juni 20.000,00 Euro als „Opening“ seines Spendenarrangements zugesagt. Inzwischen hätte er aber noch andere Kleinigkeiten regeln wollen. Er sagte, er hätte ein Steuerguthaben beim Finanzamt von 30.000,00 Euro; die könne er problemlos zur Verfügung stellen, um die Verbindlichkeiten des Clubs zu verrechnen. Ebenso sei es mit einer Rechnung eines Sportartikel-Herstellers gewesen, da habe er gesagt „den kenne ich, das übernehme ich.“ Auch hatte er zugesagt, die Busse zu den Spielen kostenlos bereitzustellen, was dann auch geschehen sei. Bis dann von einem anderen als dem vermuteten Reiseunternehmen die geplatzten Schecks zurückgekommen wären. Allerdings hätte man mit ihm eine Firma gegründet (eine KG), in der er der Vollhafter mit 150.000,00 Euro ist und der Club lediglich mit 1.000,00 Euro hafte, die man nun abwickeln müsse. Nachdem nun gar nichts Finanzielles lief, habe man ihm die Pistole auf die Brust gesetzt: entweder das Geld oder eine Anzeige. Ab sofort sei dann der Flotte Heinz nicht mehr gesehen worden.

Apropos: In Brandenburg hatte er ja immerhin den Landespresseball auf die gleiche Weise gesponsert.