Die Geprellten ...
Arbeit und Recht
die unglaublichste Geschichte, die ich je gehört habe, ist mir selber passiert.
Bevor Sie weiterlesen: Hier werden Sie in nächster Zeit viele Episoden lesen können. Seit 1995 wiederholen sich die Ereignisse und immer ist es derselbe Mann der dahinter steckt.
Beginnen werde ich mit meiner eigenen Geschichte, die Ende letzten Jahres ihren Anfang nahm. Schauen Sie ins Archie, hier ist alles chronologisch aufgeführt.
Es begann mit einem wahren Wunder, dem Angebot auf eine unbefristete Festanstellung, als über 40jährige Akademikerin mit Behinderungsgrad.
Im Januar unterschrieb ich den Vertrag. Es gab viel Arbeit, das Team war toll, auch wenn wir mangels Arbeitsmittel und -platz meist zu Hause arbeiten mussten, blieb es traumhaft. Nach dem Angebot sich an den dem täglich wachsenden Firmenimperium mit Geld und Verantwortung zu beteiligen, suchte ich den Rat bei der Agentur für Arbeit.
Meine Bedenken wurden angehört und vermerkt. Kündigen dürfe ich hingegen nicht, nur wenn kein Gehalt gezahlt würde. Eine Firma müsse ich jedoch nicht mitgründen, das könne ich verweigern.
Es kam kein Geld, nicht nach sechs Wochen, nicht nach zwei Monaten. Die Krankenkasse erteilte auch bei meiner sechsten Anfrage keine Auskunft, ob Sozialabgaben eingegangen wären.
Die Agentur für Arbeit ließ mich erneut vor, mir wurde wieder erklärt, dass ich drei Monate ohne Lohn zu arbeiten hätte, bevor ich, unter Umständen, auf Antrag die Berechtigung erhalten könnte, die Arbeitsstelle zu kündigen. Vorher müsse ich allerdings klagen und am besten den Titel gleich mitbringen, dann wäre es sehr wahrscheinlich, dass ich die Arbeitsstelle aufgeben dürfe.
Die private Arbeitsvermittlung im selben Gebäude, auf dem selben Flur, hatte ihre ersten 1.000 Euro bereits mehrfach erhalten. Trotz vieler Nachfragen und Beschwerden vermittelte sie weiter und beantragte auch den zweiten Anteil des Kopfgeldes.
Nach drei Monaten verließ ich das Unternehmen, ohne Lohn und erstattete Anzeige wegen Betrugs. Nach fünf Monaten erhielt ich von der Agentur ein Schreiben, in welchem ich erneut zur Stellungnahme aufgefordert wurde, weil der Arbeitgeber die Arbeitsbescheinigung korrekt ausgefüllt hatte.
Nach sechs Monaten meldete sich die Krankenkasse, die inzwischen auch gegen den Arbeitgeber ermittelte, sie hatten bereits zwei Jahre zuvor Haftantrag gestellt.
Nach acht Monaten wird der Arbeitgeber festgenommen das neueste Unternehmen aufgelöst. Zu danken ist das den unermüdlichen Nachfragen und Recherchieren von anderen Betroffenen und Frau Ulbricht (Spreeboten), die sich mit der Verantwortungslosigkeit und dem Desinteresse der offiziellen Stellen nicht zufrieden geben wollten.
Nennen möchte ich hier die beteiligten Staatsanwälte, die Mitarbeiter/innen von der Agentur für Arbeit, der Krankenkassen, die Ermittler beim LKA, bei Hauptzollamt und bei der Polizei, die Journalisten, die Richter und Anwälte, die Notare und alle, die dafür gesorgt haben, dass sechs Jahre vergehen mussten bevor diesem Treiben ein Ende gesetzt werden konnte – jedenfalls vorerst.
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