22 August 2006

22.08. - immer mehr Geschädigte

UBF gelinkt

Täglich gehen in unserer Redaktion immer mehr Nachrichten von den Possen des Flotten Heinz ein. Offensichtlich gibt es gar keine Grenzen. Nun soll er auch noch das hauptstädtische U-Bahnfernsehen Berliner Fenster gelinkt haben. Hier war er, so Mitarbeiter T. K., in üblicher Großmannspose à la Felix Krull aufgetreten und hatte großartig für sein wachsendes Imperium unterschiedlichster Firmen Werbung geordert, die dann zwei Monate lang in den neuen U-Bahnlinien lief. Bezahlt habe er keinen Cent, so T. K.. Der Schaden beliefe sich auf 20.000,00 Euro. Aufgetreten war er als Inhaber der Firma Arddeco und FS-Plus, beide nach unseren Informationen nicht im Handelsregister eingetragen.

16 August 2006

Die Geprellten ...

Arbeit und Recht

die unglaublichste Geschichte, die ich je gehört habe, ist mir selber passiert.

Bevor Sie weiterlesen: Hier werden Sie in nächster Zeit viele Episoden lesen können. Seit 1995 wiederholen sich die Ereignisse und immer ist es derselbe Mann der dahinter steckt.

Beginnen werde ich mit meiner eigenen Geschichte, die Ende letzten Jahres ihren Anfang nahm. Schauen Sie ins Archie, hier ist alles chronologisch aufgeführt.


Es begann mit einem wahren Wunder, dem Angebot auf eine unbefristete Festanstellung, als über 40jährige Akademikerin mit Behinderungsgrad.
Im Januar unterschrieb ich den Vertrag. Es gab viel Arbeit, das Team war toll, auch wenn wir mangels Arbeitsmittel und -platz meist zu Hause arbeiten mussten, blieb es traumhaft. Nach dem Angebot sich an den dem täglich wachsenden Firmenimperium mit Geld und Verantwortung zu beteiligen, suchte ich den Rat bei der Agentur für Arbeit.
Meine Bedenken wurden angehört und vermerkt. Kündigen dürfe ich hingegen nicht, nur wenn kein Gehalt gezahlt würde. Eine Firma müsse ich jedoch nicht mitgründen, das könne ich verweigern.
Es kam kein Geld, nicht nach sechs Wochen, nicht nach zwei Monaten. Die Krankenkasse erteilte auch bei meiner sechsten Anfrage keine Auskunft, ob Sozialabgaben eingegangen wären.
Die Agentur für Arbeit ließ mich erneut vor, mir wurde wieder erklärt, dass ich drei Monate ohne Lohn zu arbeiten hätte, bevor ich, unter Umständen, auf Antrag die Berechtigung erhalten könnte, die Arbeitsstelle zu kündigen. Vorher müsse ich allerdings klagen und am besten den Titel gleich mitbringen, dann wäre es sehr wahrscheinlich, dass ich die Arbeitsstelle aufgeben dürfe.
Die private Arbeitsvermittlung im selben Gebäude, auf dem selben Flur, hatte ihre ersten 1.000 Euro bereits mehrfach erhalten. Trotz vieler Nachfragen und Beschwerden vermittelte sie weiter und beantragte auch den zweiten Anteil des Kopfgeldes.
Nach drei Monaten verließ ich das Unternehmen, ohne Lohn und erstattete Anzeige wegen Betrugs. Nach fünf Monaten erhielt ich von der Agentur ein Schreiben, in welchem ich erneut zur Stellungnahme aufgefordert wurde, weil der Arbeitgeber die Arbeitsbescheinigung korrekt ausgefüllt hatte.
Nach sechs Monaten meldete sich die Krankenkasse, die inzwischen auch gegen den Arbeitgeber ermittelte, sie hatten bereits zwei Jahre zuvor Haftantrag gestellt.
Nach acht Monaten wird der Arbeitgeber festgenommen das neueste Unternehmen aufgelöst. Zu danken ist das den unermüdlichen Nachfragen und Recherchieren von anderen Betroffenen und Frau Ulbricht (Spreeboten), die sich mit der Verantwortungslosigkeit und dem Desinteresse der offiziellen Stellen nicht zufrieden geben wollten.
Nennen möchte ich hier die beteiligten Staatsanwälte, die Mitarbeiter/innen von der Agentur für Arbeit, der Krankenkassen, die Ermittler beim LKA, bei Hauptzollamt und bei der Polizei, die Journalisten, die Richter und Anwälte, die Notare und alle, die dafür gesorgt haben, dass sechs Jahre vergehen mussten bevor diesem Treiben ein Ende gesetzt werden konnte – jedenfalls vorerst.



15 August 2006

15.08 - Der Flotte Heinz will Geld sehen (Fahrschule F.)

Nun sitzt er in Gewahrsam, und seine Geschädigten sollen immer noch von ihm hören. Der Flotte Heinz benötigt Geld, klagt unter Ziehung aller Register unter Zugrundelegung von Lügen und Fälschungen.

Oder ist er größenwahnsinnig geworden? Wenn er schon nicht mehr öffentlich auftreten und betrügen kann, müssen sich wenigstens die Gerichte mit ihm beschäftigen.

Er ist doch wer!?


(Fahrschule F.)

14 August 2006

Alles Trick (Fahrschule F.)

Am Montag fand vor einem Berliner Gericht eines jener Possenspiele statt, die wir aus Brandenburg kennen; Der Flotte Heinz kauft mal wieder eine Firma, bezahlt sie nicht, will sie aber finanziell ausbluten. Der ehemalige Besitzer stellt sich in den Weg, und schon landet er vor Gericht. Die unzähligen Berliner Geschädigten hatten nach ihren Anzeigen keinen Termin vor den Gerichten, der Flotte Heinz sofort. Das haben Berlin und Brandenburg gemeinsam. Eine der Betroffenen und Spreeboten-Leserin Annemarie F. sah die Szene so: „Der Täter verklagt das Opfer, und plötzlich ist das Opfer der Täter? Hier stimmt doch etwas nicht. Also müssen wir doch mal sehen, was sich beim Arbeitsgericht Magdeburger Platz 1, im Raum 236 abspielt. Um 11.00 Uhr soll die Verhandlung beginnen. Der Täter ist der Flotte Heinz, das Opfer ein Fahrschulbesitzer.

Der Beklagte, seine Ehefrau, zwei Mitarbeiter, einige andere Interessenten und wir sitzen erwartungsvoll im Vorraum. Ein junger Mann im Anzug wartet schon. Sein Telefon klingelt.

„Wenn sie den Termin nicht rechtzeitig wahrnehmen können, gehe ich erstmal allein in die Verhandlung.“ Der Flotte Heinz hatte sich gemeldet, und der Herr im Anzug ist sein Anwalt. Wie üblich wird der Flotte Heinz mal wieder nicht anwesend sein

Ein sympathischer Typ in Bikerkleidung begrüßte uns.

Die Verhandlung begann, alle nahmen Platz, der Herr in Bikerkleidung hatte sich einen Talar übergezogen und stellte sich als Anwalt des Beklagten vor. Die Richterin nahm die Fäden in die Hand, und es hatte den Anschein, als würden alle Klarheiten beseitigt. Der Anwalt des Flotten Heinz hatte wohl nach gewohnter Manier vorher keine Absprache mit ihm treffen können und stand ziemlich hilflos da. Unter den anwesenden Gästen ging ein Raunen durch die Reihen. Der Sachverhalt der Klage wurde dargelegt und stellte sich als vollkommen unklar heraus.

Auch hier hatte der Flotte Heinz das Geschäft gekauft, Geld eingenommen und nicht bezahlt. Immer nach dem Motto: Wir wollen leben, die anderen sollen mal sehen, wie sie klarkommen. Unterlagen werden durchgesehen, Quittungen vorgelegt. Die ganze Sache war undurchsichtig. Die Richterin war genervt, sie wies die ganze Chose ab und will erstmal prüfen, ob der Rechtsweg überhaupt eingehalten wurde und ob die Klage überhaupt vor dem Landgericht verhandelt werden wird.

Und schon war die Verhandlung geschlossen.“ F.R.

05 August 2006

5.8. - Der Betrug hat viele Namen (Fahrschule F.)

Der Betrug hat viele Namen – FS Plus Der Führerscheinfinanzierer, FS-Plus Fahrschulkonzept GmbH, FS-Plus Beteiligungsgesellschaft, Arddeco Mobile GmbH & Co. KG, arddeco Promotions- und Flottenmanagement GmbH i.G., arddeco Werbe- und Marketingagentur GmbH, Neo Car „The network o car“, MSK Gastro Gaststättenbetrieb GmbH, Timt Works, FS-Plus Fahrschulkonzept GmbH i.G..

Wer ein klares Konzept hat, genügend kriminelle Energie und Überzeugungskraft, hat es in Deutschland leicht, reich zu werden, ohne seine Freiheit einzubüßen.

Denn der Flotte Heinz und sein Justitiar haben das. Beide vorbestraft – einer auf Bewährung „draußen“, einer „sitzt“ im offenen Vollzug. Und nicht nur das, sie ziehen auch andere auf ihre Seite und machen sie zu Kriminellen. Ihre Angebote sind verlockend, gerade in der heutigen Zeit, in der es vielen Unternehmen nicht so gut geht.

Arbeit macht das natürlich auch – der gehen sie in ihrer Betrügerfirma nach. Firmen müssen „gekauft“ und „betreut“ werden. Geld wird gebraucht, und die neuen Mitarbeiter müssen auch merken, wo der Hase lang läuft. Mit Drohungen, Demütigungen, Unterstellungen und Lügen werden sie in Schach gehalten. Lohn bzw. Gehalt – ein Fremdwort für die neuen „Firmenbesitzer“. Was ist Kranken- und Rentenkasse? So etwas gibt es nicht. Wir brauchen Geld, andere sollen mal sehen, wie sie zurechtkommen! Neu gewonnene lästige Mitarbeiter werden auf die mieseste Art abgeschoben.

Und täglich geht es weiter, denn durch den „Kauf“ neuer Firmen müssen sie sich ja ernähren. Da interessiert es nicht, ob ehrliche Menschen betrogen werden.

Am Wochenende geht es dann mit einem auf Probe geliehenen Benz in die Schweiz. Der Flotte Heinz und ein anderer Handlanger bessern ihre Bankkonten auf. In Deutschland gilt der Flotte Heinz als mittellos. Und der Justitiar hofft, dass auch für ihn ein Stück von dem Kuchen übrig ist. Es muss ja das „Haus“ hüten.

R. F.